Ein höchst subjektiver Rückblick auf die Bücher des Jahres
Es ist die Zeit der Jahresrückblicke – werfen wir also einen Blick zurück auf die (Lese-)Zeit, die hinter uns liegt.
Hape Kerkelings Longseller Ich bin dann mal weg wird mittlerweile in der 135. Woche in der Spiegel-Bestsellerliste geführt. Gesellschaft hat er dieses Jahr unter anderem von Richard David Prechts Philosophiebuch bekommen, das ihm fast das ganze Jahr die Treue gehalten hat. Der Skandal-Knaller unter den Büchern war mit Sicherheit Charlotte Roches Feuchtgebiete, das mehr als 1,3 Millionen mal verkauft wurde.
Der Turm, seitenstarker Familien- und Gesellschaftsroman von Uwe Tellkamp, war Favorit für den Deutschen Buchpreis 2008 und wurde auf der Frankfurter Buchmesse zum Sieger gekürt. Die Erfahrungen der letzten Jahre zeigen, dass der Deutsche Buchpreis sehr verkaufsfördernd wirkt und so verwundert es nicht, dass auch dieser Roman auf den Bestseller-Listen zu finden ist.
Erwartungsgemäß wurde auch Joanne K. Rowlings Die Märchen von Beedle dem Barden von ihrem Publikum gut angenommen. Im Herbst erschien der neue Eragon-Band Die Weisheit des Feuers, auf den so viele Leser schon lange sehnsüchtig gewartet hatten. Auch Stephenie Meyer reitet momentan auf einer Erfolgswelle – derzeit unter anderem mit Bis(s) zum Abendrot . Der erste Band dieser Reihe, Twilight – Bis(s) zum Morgengrauen, kommt am 15. Januar 2009 in die deutschen Kinos.
Literaturverfilmungen scheinen ohnehin im Augenblick in Mode zu sein. Im Zuge der Kinoverfilmungen wurden sowohl Otfried Preußlers Krabat als auch Cornelia Funkes Tintenherz verstärkt gekauft und hoffentlich auch gelesen. Ob dies auch für Thomas Manns Buddenbrooks so eintreffen wird, dessen Neuverfilmung durch Heinrich Breloer seit wenigen Tagen in den Kinos läuft?
Soweit also Bestseller-Listen und verfilmte Bücher. Kommen wir nun zu den Büchern, die hier im Literatur Blog vorgestellt wurden. Da gab es einige, die nachhaltig Eindruck hinterlassen haben und denen ein größeres Lesepublikum zu wünschen wäre.
Allen voran Die Bücherdiebin von Markus Zusak. Ein bewegender Roman, der in Deutschland zur Zeit des Nationalsozialismus spielt – unterhaltsam wie mitreißend und aus einer ungewöhnlichen Perspektive poetisch erzählt! (Buchrezension lesen)
Unter den deutschsprachigen Neuerscheinungen des Jahres stach Thomas Pletzingers Bestattung eines Hundes heraus. Es ist ein spannender und tiefsinniger Gegenwartsroman, der leichtfüßig daherkommt (Buchrezension lesen)
Im Bereich Krimis und Thriller hat besonders Das Feuermal von Wolfgang Kaes Freude bereitet. Hochspannung bis zum Schluß und das auf hohem Niveau. Auch deutsche Krimi- und Thrillerautoren haben einiges zu bieten! (Buchrezension lesen)
Eine angenehme Überraschung in der Sparte Fantasyliteratur war Der Names des Windes des englischen Autors Patrick Rothfuss. Der erste Teil seiner Königsmörder-Chronik ist überaus beeindruckend. Rothfuss ist ein fesselnder Erzähler – mehr davon!! (Buchrezension lesen)
Kommen wir zu den Kinder- und Jugendbüchern. Felicitas Hoppe hat mit ihrem Iwein Löwenritter gezeigt, dass man auch alte Stoffe frisch und mit einer Portion Humor erzählen kann (Buchrezension lesen). In Erinnerung bleiben wird auch der Jugendroman Mistik Lake von Martha Brooks. Die kanadische Autorin und Sängerin hat ein warmherziges und poetisches Buch über eine Heranwachsende geschrieben, die sich mit der Vergangenheit auseinandersetzen muss, um nach vorne sehen zu können. (Buchrezension lesen)
Wir wünschen allen Lesern einen guten Rutsch!